Setzen von Blindnietmuttern bedeutet, einfache Gewinde einseitig in einen dünnwandigen Gegenstand einzubringen. Bei den Formen handelt es sich um runde oder Sechskant-Muttern. Im Unterschied zum allgemeinen Begriff „Blindnieten“, bei denen nichtlösbare Verbindungen hergestellt werden, geht es beim „Blindnietmuttern setzen“ um das Vorbereiten einer lösbaren Schraubverbindung.
Was Sie über Blindnietmuttern Setzen wissen sollten
Was unter Setzen von Blindnietmuttern zu verstehen ist
In diesen Bereichen wird das Setzen von Blindnietmuttern angewendet
Das Setzen von Blindnietmuttern erfolgt vor allem in der Automobilindustrie. Hier werden im Karosseriebau, aber auch in der Batteriefertigung dünnwandige Materialien in Rahmenstruktur eingesetzt, um eine hohe Stabilität bei geringem Gewicht zu gewährleisten. Einseitige Zugänglichkeit erfordert den Einsatz von Blindnietmuttern, damit tragfähige Gewinde in diesen Konstruktionen entstehen können. Somit schafft die Blindnietmutter die Voraussetzung für eine Lösbare Verbindungen in der E-Mobilität.
Ablauf beim Blindnietmuttern Setzen
Blindnietmuttern werden innerhalb von 4 Phasen gesetzt.
Phase 1: Auffädeln und Positionieren der Blindnietmutter
Zunächst werden die Blindnietmuttern als Schüttgut in ein Zuführsystem eingeworfen. Danach werden alle Blindnietmuttern vereinzelt. Jetzt wird jede Mutter einzeln über einen Schlauch in das Setzsystem zugeblasen. Wenn sie am Setzsystem ankommt, wird sie dort in einer kleinen Vorrichtung eingeklemmt und steht für den nächsten Prozessschritt bereit.
Phase 2: Zuführung in das Bauteil
Beim Auffädeln der Mutter erkennen wir am Gewinde beschädigte Muttern und können diese ausschleusen.
Vor dem Einfügen in das Bauteil erfolgt bei Sechskantmuttern eine Ausrichtung des Rotationswinkels zum Vorloch mit Hilfe eines Lasersystems. Während die Positionierung bei runden Muttern unerheblich ist, müssen Sechskantmuttern exakt ausgerichtet werden. Nun wird die jeweilige Mutter im Vorloch „positioniert“.
Phase 3: Zurückziehen des Gewindedorns & Verformung der Blindnietmutter
In der 3. Phase wird die Blindnietmutter verformt. Hierfür wird der Gewindedorn ohne Drehung auf eine vordefinierte Position zurückgezogen. Dadurch wird die Mutter festgezogen, verformt sich entsprechend und bildet eine sogenannte Wulst aus, der die Kante des Vorlochs umschließt. Die Qualität wird bei WEBER dabei zuverlässig überwacht, wobei sowohl der gezogene Weg, also auch die aufgebrachte Kraft kontinuierlich gesteuert und aufgezeichnet werden. Dabei sind nur vordefinierte Bereiche erlaubt.
Phase 4: Abfädeln des Gewindedorns
Zum Schluss wird der Gewindedorn abgefädelt. Der Prozess kann von Neuem starten. Während des Setzvorgangs ist es bereits möglich, die nächste Blindnietmutter zuzuführen.
Das Besondere an der WEBER Zuführtechnik beim Blindnietmuttern Setzen
Das Besondere an der WEBER Zuführtechnik beim Blindnietmuttern Setzen sind die hohe Ausbringung und schnellen Taktzeiten. Mittels unseres perfekt automatisierten Prozesses arbeitet der Setzkopf kontinuierlich, während die nächste Blindnietmutter hinzustößt. Der Vorteil gegenüber anderen Setzsystemen besteht bei der WEBER Setztechnik in der genauen Ausrichtung. Mittels genauester Vorab-Definition kennt das Setzsystem die korrekte Positionierung der Blindnietmutter und „sucht“ nicht erst am vorgestanzten Loch.
Außerdem arbeitet die WEBER Setzeinheit mit präzisen Überwachungsmechanismen. Wir überprüfen Schäden von Gewinden bereits während dem Setzen. So vermeiden wir proaktiv Fehler, die sich bei anderen Setzsystemen erst im Nachgang zeigen und können defekte Elemente noch vor dem Setzvorgang automatisiert ausschleusen.
Aufbau der WEBER-Setzeinheit
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Zu unserem Experten
Herr Untch verantwortet im Produktmanagement neben der Steuerungs- und Antriebstechnik auch alle WEBER Setzsysteme. Dazu gehören neben den Einsetz- und Einpresseinheiten auch die das Setzsystem für Blindnietmuttern SBM. Durch seine langjährige Tätigkeit als Entwickler für Mechatronische Systeme und Beauftragter im Qualitätsmanagement kann er auf einen umfangreichen Erfahrungsschatz zurückgreifen, der es ihm ermöglicht diese Produkte kompetent zu betreuen.
Fragen und Antworten zum Blindnieten
Was ist die WEBER-Besonderheit beim Setzen von Sechskantmuttern?
Während andere Anbieter die Mutter so lange in ihrem System drehen, bis sie in das vorgefertigte Loch einzieht, steht WEBER für Setz-Genauigkeit. Wir richten die Mutter mit Unterstützung eines Lasersystems präzise auf einen definierten Winkel aus, der für jedes Setzprogramm frei wählbar ist. Ein vorheriges „Suchen“ des Systems ist nicht nötig.
Wie sieht die Setzrichtung beim Blindnietmuttern Setzen aus?
Blindnietmuttern setzen wir in jedwede Richtung: horizontal oder vertikal (kann auch auf Roboter montiert werden). Die Einstellung wird vorab vorgenommen.
Welche Kräfte treten beim Blindnietsetzen auf?
Die Kraft, die angesetzt werden muss, um die sogenannte „Wulst“ beim Blindnietsetzen auszubilden, liegt bei bis zu 25 kN (= Verformkraft).
Welche Blindnietenmuttern werden im Regelfall gesetzt?
Mit dem WEBER System kombinierbare Blindnietmuttern haben im Regelfall folgende Eigenschaften.
Baugröße: M4 bis M10
Kopf-Durchmesser: bis 24 mm
Länge: bis 40 mm
Material: Edelstahl, Stahl, Alu
Form: rund und Sechskant
Selbstverständlich arbeiten wir bei WEBER auch mit Sonderanfertigungen auf Anfrage.
Was ist der Unterschied zwischen einer runden und einer Sechskantmutter?
Der Unterschied zwischen einer runden und einer Sechskantmutter besteht in der Form und der Funktion. Blindnietmuttern mit Sechskant-Schaft bieten eine höhere Sicherheit, da sie einem höheren Drehmoment standhalten.
Wie sieht der Aufbau beim Blindnietmutternsetzen aus?
Entweder die Setzeinheit arbeitet über einen Roboter, stationär oder auf Portalen.
Taktzeiten. Wie lange dauert das?
Die Zykluszeit hängt maßgeblich von der Größe und Form der Blindnietmutter, sowie der Länge des Gewindes ab.
Bei der WEBER Setzeinheit für Blindnietmuttern können Taktzeiten ab 6s zuverlässig umgesetzt werden.